Unser Gemeindezentrum
Holzrelief
An der Stirnseite des Saals fällt der Blick auf ein Holzrelief, das vom Schweizer Bildhauer Karl Imfeld gestaltet wurde. Imfeld versteht sich bewusst als Christ. Biblische Zusammenhänge spielen für sein Schaffen eine große Rolle. Sie sind für ihn Quelle der Inspiration.
Der Aufbau des Kunstwerkes lässt drei Ebenen erkennen, die hintereinander angeordnet dem Werk eine perspektivische Wirkung verleihen. Auf der Wand ist zunächst ein Quadrat aus hellem Holz aufgebracht, licht und rein, ein biblisches Bild für Gottes vollkommene Schöpfung: „Siehe, es war alles gut.“ (1. Mose 1,31) Durch den Sündenfall hat der Mensch allerdings sein Recht verwirkt, dort zu leben. Gott hat ihm die Erde (dargestellt durch den blauen Kreis) zur Verfügung gestellt, doch längst hat sich der „blaue Planet“ von Gott gelöst und in den Vordergrund gespielt. Tiefe Einschnitte im Holz, hergestellt mit einer Kettensäge, stehen für die Verletzungen und Schäden, die Menschen einander und der Schöpfung antun.
Unterbrochen wird der dunkle Kreis von einer waagerechten und einer senkrechten Fuge, die ihn in vier Elemente zerteilen. Diese Fugen sind nicht als Schatten-, sondern als Lichtfugen ausgebildet und ergeben ein Kreuz, ein Hinweis darauf, dass Gott mit seinem Sohn Jesus Christus die gefallene Schöpfung durchkreuzen musste, um sie zu retten. Mit dem Kreuz Christi ist die Schuld der Menschen vergeben. Sein Kreuz ist unser Plus: „Siehe, Gottes Lamm, das die Schuld der Welt trägt!“ (Joh. 1,29) Die senkrechte Fuge öffnet sich nach oben und gibt den Blick frei auf ein mit Blattgold ausgelegtes Quadrat im Hintergrund, das in seiner ganzen Größe erst zu erahnen ist. Damit wird die neue Schöpfung angedeutet, wie sie uns in der Offenbarung des Johannes versprochen ist: das „goldene Jerusalem“. Wer Gottes Liebe annimmt, wird sein Kind und darf ewig in Gottes neuer Schöpfung leben. Gold ist ein biblisches Bild für dieses Endgültige und Vollkommene. Gottes Reich ist nahe, aber noch nicht ganz da. Es ist die Hoffnung der Christen: „Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21,5) So schafft es Karl Imfeld auf eindrückliche Weise, in seinem Relief die ganze Heilsgeschichte in Kurzform darzustellen: Das, was ist, was war und was kommt. Gott hat diese Welt, in der Verletzungen und Todesschatten unübersehbar sind, nicht sich selbst überlassen, sondern hat mit dem Kreuz seine Liebe und Perspektive hineingebracht.